Motorola 6-fach Lader HTN9005D

 

 

Dieses Ladegerät kam als defekt, ging wohl nach dem Einstecken kurz an, und macht dann nichts mehr. 

 

 

Innen verbaut ist ein 12V-Netzteil mit 10A. Diese knickten nach dem Einschalten aber sofort ein. Also mal das Netzteil aufgemacht, dabei kam der große Primärelko sofort entgegen, hatte sich aus den Lötstellen rausgewackelt. 

 

 

 

Wieder eingelötet - läuft. 

 

Update 02/2019

Es hat sich für den Preis von einem ganzen Euro ein defektes Ladegerät angefunden. Bei diesem leuchten beim einstecken kurz die grünen LEDs auf, mehr nicht. Verdacht liegt also wieder beim Netzteil. 

 

Gerät aufgeschraubt, Stecker vom Netzteil zum Ladegerät auseinander, und gemessen: Mal 6V, mal 8V, mal 12V, unter Last aber direkt eingebrochen. 

Netzteil aufgeschraubt: erhebliche Mengen an Staub drin. Platine rausgeholt. Der Zwischenkreiskondensator wird anständig geladen. Auf der Sekundärseite kommt aber unter Last nichts an. Der Schalttransistor ist ein "K1358", hier ein Datenblatt. Dieser scheint nicht durchzuschalten, bzw. wird das Gate nicht angesteuert. Dieses kommt von einer kleinen Hochkant-Platine, die sicherlich irgendwoher Steuerspannung herhaben will. 

Dass das Schaltnetzteil bei mehrmaligen Einstecken doch irgendwann anschwingt, spricht evtl. dafür, dass ein Elko in der Steuerspannung taub ist. Also mal die Platine abgescannt: 

C3: 120µF, 25V
C16: 10µF, 16V

Auf der Hochkantplatine: 

C201: evtl. 10µF, 25V

Nochmal das Ladegerät als Last dran, und gemessen. Ausgangsspannung Netzteil 0,5V. 

An C3 im Betrieb: 4,2VDC / 160mV AC
An C16 im Betrieb: 0,65V DC / kein AC

Das sieht beides absolut merkwürdig aus. Zwischenkreis ist weiterhin bei angeblich 380V. 

Ohne Last: Ausgangsspannung Netzteil 12,41V

An C3: 5,56VDC / kein AC
An C16: 0,66VDC / kein AC

Der C3 hängt mit beiden Beinen direkt an der Hochkantplatine. Da er leicht zu erreichen ist, bekommt der erstmal Huckepack einen zusätzlichen Elko verpasst. Dies brachte aber keine Verbesserung. Allerdings, mal im Moment des Einschaltens gemessen: Dort liegen bis zu 13V, evtl. noch mehr am Elko an, passt auch besser zu der 25V Type. 

Also mal verfolgt woher dieser Elko eigentlich versorgt wird. Vom Netz wird die Phase über einen Folienkondensator als Vorwiderstand und einen 100Ohm-Widerstand geführt, über zwei Dioden auf den Elko. Minus vom Elko ist gleichzeitig Zwischenkreis-Minus. 

Ein tauber Folienkondensator wäre eine gute Erklärung, warum der Elko nicht anständig geladen wird. Der 100 Ohm-Vorwiderstand ist in Ordnung. 

Zum Messen und Identifizieren muss der faule Zahn raus, das ging natürlich nicht ohne weitere Probleme. Der Kondi ist geklebt, und sitzt so blöde unter der Netzeingangsplatine, dass diese zuerst raus muss. 

Kondensator ausgelötet, gelabelt ist dieser mit "334" und "400", also eine 400V, 300nF Ausführung. Mal gemessen: Davon sind lt. Messgerät noch 324nF übrig. Echt merkwürdig. 

Sekundärseitig geht der Übertrager über ein FEP30DP Dioden-Array.

 

Update: 

Keine Lust mehr. Bei Ebay ein Open-Frame-Netzteil gesucht, was passendes in 12V/10A gefunden. 

Dieses passt problemlos in das Gehäuse. Wenn man eine Gehäusehälfte des alten Netzteils behält, kann man das neue Netzteil an diesem anschrauben, außerdem ist der Kaltgerätestecker direkt drin. 

Reparatur für rund 15 Euro.